
Hallo, vielen Dank, dass Ihr Euch die Zeit für ein Interview mit uns nehmt ! Bitte stell uns Euch zu Beginn einmal kurz vor:
Ahoi, wir sind die Crew von Portcrash – Gamified Education. Maike, Janosch und Micha. Maike kümmert sich um die Unternehmensstrategie und die Produktentwicklung, Janosch um die Musikproduktion und Micha ist für alles zuständig, was Code benötigt.
Vielleicht möchtet Ihr uns ganz am Anfang unseres Gesprächs Euer Startup Portcrash kurz vorstellen ?
Bei Portcrash produzieren wir coole Lerngeschichten für Kids. Vornehmlich im Kindergartenalter. Dabei dreht sich alles um die intergalaktische Piratenkapitänin Käpt’n Portcrash und ihre fetzige Crew. Unsere Storys gibt es in Form von Büchern, Songs und digitalen Games, die miteinander verbunden sind. Da wir alle einen musikalischen Background haben, kümmern wir uns in erster Linie um musikalische Grundlagen aber auch an alle daran angeschlossenen Fächer wie STEM, Sprachen oder Kunst. Wir haben ein ganzes Geschichtenarsenal und eine ganz eigene Welt für Käpt’n Portcrash entwickelt und funktionieren somit ein bisschen wie ein Mini-Marvel-Universum im Education-Bereich.

Welches Problem wollt Ihr mit Portcrash lösen ?
Das es viel zu wenig Punkrock und Rämmiedämmie in der Musikausbildung gibt 😉 Material und Unterrichtsstrukturen sind veraltet und holen die Kids gar nicht da ab, wo sie sich audiovisuell befinden. Hochwertige Qualität, Haptik, Optik oder Design stehen an letzter Stelle in der Entwicklung von Materialien. Das ist bei uns anders, denn wir wissen, dass alle diese Faktoren von Kindern wertgeschätzt werden und zu einem gelungenen Lernprozess beitragen. Wir testen alle unsere Material zusammen mit Eltern und Kindern, so dass wir eine wirklich zeitgemäße Produktreihe auf den Markt bringen können. Außerdem entwickeln wir nach neurowissenschaftlichen und lernpsychologischen Grundlagen, so dass selbst unsere digitalen Spiele mit gutem Gewissen an die kleinen Nachwuchrocker weitergegeben werden können.
Wie ist die Idee zu Portcrash entstanden ?
In einem, noch nicht mal für Maike nachvollziehbaren, kreativen Prozess in ihrem Kopf.
Wie würdet Ihr EuerGroßmutter Portcrash erklären ?
Ehrlichgesagt gar nicht. Aber wir würden ihr zeigen, wie viel Spaß ihre Enkel bei uns haben 🙂
Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?
Absolut. Gestartet sind wir als ein Lizenzsystem für die Musikalische Früherziehung. Ähnlich dem Konzept des Musikgartens, bei dem Musikpädagogen sich zu einem zertifizierten Musikgartenleherer ausbilden lassen können und eine Lizenz erwerben müssen. Bei der Testphase für das Lizenzsystem haben wir allerdings festgestellt, dass unsere Kollegen leider nicht offen für Neuerungen sind (ein Problem des gesamten Bildungssystems, übrigens!) aber die Eltern in unseren hauseigenen Testgruppen immer wieder unsere Bücher für zu hause kaufen wollten. Daher sind wir von unserer ursprünglichen Idee stark abgewichen und entwickeln und vermarkten jetzt ‘für den Hausgebrauch’.
Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?
Unsere Songs sind über alle gängigen Streaming- und Downloadplattformen zu hören und unsere Bücher mit den dazugehörigen Games kann man in unserem Onlineshop erwerben.
Wie genau hat sich Portcrash seit der Gründung entwickelt ?
Wie bei jeder Gründung natürlich ganz anders als erwartet. Sehr gefreut haben wir uns über zwei namhafte deutsche Firmen, die von unserer Idee begeistert sind. Das hätten wir so nicht erwartet. Und eine riesige Überraschung war für uns die internationale Aufmerksamkeit einer der größten Firmen aus Silicon Valley. Da wir ursprünglich nur frischen Wind in die Musikalische Früherziehung für Kinder bringen wollten, hat uns das den Mut gegeben, etwas größer zu denken und über uns hinaus zu wachsen.
Leider stehen diese Dinge allerdings in starkem Kontrast zu dem, was wir hier in normalerweise in Deutschland erleben. Hier werden wir eher belächelt weil Bildung und Musik für Kindergartenkinder leider oft gar nicht als ernstzunehmendes Geschäftsfeld wahrgenommen wird.
Alles in Allem ist Portcrash von einer kleinen Idee in Maikes Kopf zu einem Produkt mit unheimlich viel Potential geworden. Und da wir erst zwei Jahre unterwegs sind, schippern wir erstmal ganz in Ruhe weiter auf dieser wilden Reise und sind gespannt wie eine Flitzebogenforelle, wo es uns so hinführt.
Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?
Schreibt Ihr das eigentlich nur bei Piraten, oder auch bei anderen Startups ? Na gut, los gehts:
Wir sind immer noch ein ganz kleines Team und arbeiten größtenteils remote. Die Kernarbeit machen wir zu dritt, aber durch Maikes langjährige Selbstständigkeit mit ihrer Kunst- und Musikschule steht uns ein über zwölf Jahre gewachsenes, externes Team aus Unternehmensberater, Steuerberater, Anwälten, Versicherungsmakler etc. zu Verfügung. Außerdem helfen uns unheimlich viele großartige Leute aus unserem kreativen Umfeld bei allem, was wir nicht alleine schaffen.
Blickt bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?
Unglaublich viel! Eine Gründung beinhaltet ja, das man ständig irgendwo scheitert. Es muss also gar nicht immer eine Sache so richtig schief gehen, damit man das Gefühl bekommt, man macht eigentlich die ganze Zeit irgend etwas falsch.
Was habt Ihr daraus gelernt ?
Weitermachen hilft.
Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?
Im Testen mit Kindern und Eltern. Das ist zwar zeitraubend und manchmal auch zum heulen (Kinder sind IMMER ehrlich) aber es hebt uns ganz deutlich von anderen Produkten ab.
Wie ist Euer Startup finanziert ?
Mit geringem Kapital aus dem Freundes- und Bekanntenkreis und aus der eigenen Tasche.
Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?
Unseren Umsatz festigen und unsere Produktreihe weiter ausweiten. Wir produzieren bereits auf deutsch und auf englisch und würden natürlich letztendlich gerne auch international wachsen.
Vielen Dank für das Interview.
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