Cropfiber – bringt neuartige Fasern aus dem Labor auf die Straße

Hallo Nils vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei der Cropfiber GmbH kurz vor:

Hey, danke erstmal für die Einladung zum Interview! Mein Name ist Nils und gemeinsam mit meinem derzeit 4-köpfigen Team gehe ich von Dortmund aus den Kohlefaserausstieg an.

Was hat das mit dem Kohlfaserausstieg auf sich ? Bitte stelle uns Euer Startup kurz in ein paar Sätzen vor:

Fast jeder kennt Carbon bzw. Kohlefasern bspw. vom eigenen E-Bike, Auto oder aus dem Motorsport.

Problem ist, dass dieser Hightech-Werkstoff zwar perfekte Eigenschaften hat, sich aber nur mit hohem CO2 Ausstoß produzieren, beziehungsweise recyceln lässt. Unser Ansatz: CO2 kann man einsparen, indem man leichte und CO2 neutrale Werkstoffe verwendet und ressourcenfressendes nicht zu recycelndes Carbon ersetzt. Demnach gehen wir der Cropfiber GmbH den Kohlefaserausstieg made in Ruhrpott an.

Um das zu realisieren, arbeiten wir mit Fasern, die aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen.

Um den Werkstoff aber auch aus dem Labor auf die Straße zu bringen, haben wir mit ASPHALTKIND eine Marke etabliert, mit der wir einen Technologie- und Werkstoffträger entwickeln: Eine reichweitenoptimierte Dachbox für Autos.

Welches Problem wollt Ihr mit Cropfiber lösen ?

Um aktuell CO2 in der Mobilität einzusparen beziehungsweise der Umwelt etwas Gutes zu tun, muss man sein Auto stehen lassen, Flugreisen meiden und theoretisch auch Gegner der aktuell energieintensiven E-Auto-Herstellung sein.

Wir arbeiten an Produkten und Lösungen, mit dessen Eigenschaften man keinerlei Kompromisse eingehen muss, aber trotzdem große Mengen CO2 einspart. Der Fokus dabei liegt auf dem CO2-Einsparen ohne Verlust von Komfort, Emotionen und Wohlstand.

Wie ist die Idee zu Cropfiber entstanden ?

Ich stellte mir eines Tages die Frage, wieso die Klimabewegung, die beispielsweise durch Greta in den Medien an Aufmerksamkeit gewonnen hat, nicht so recht funktionieren will.

Ganz klar: Es wird Verzicht gefordert. Verzicht auf das Auto, Motorrad, Flugzeug und zusammengefasst auch auf „alles was Spaß bringt“.

Ersteres und letzteres vereint mein Sportwagen übrigens und den möchte ich natürlich noch lange weiterfahren können. Demnach begann die Idee zum „kompromisslosen CO2-Einsparen“.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Cropfiber erklären ?

Das ist tatsächlich gar nicht so einfach. Ich glaube vor Kurzem hat sie erst verstanden, was wir machen, indem ich ihr in etwa wie folgt erklärte: Wir suchen nach Lösungen, bei denen jeder genau so weitermachen kann, wie gehabt, aber trotzdem CO2 einspart. Das dann beispielsweise durch neue Werkstoffe, die wir marktreif machen und in den Markt einführen.

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?

Seit der Gründung Mitte 2019 hat sich eigentlich gar nicht so viel geändert. Aber wir denken etwas strategischer und haben einen Plan entwickelt, sodass es nicht nur beim Werkstoff bleiben wird. Wir sehen mittlerweile eher das große Ganze, was nur funktioniert, wenn verschiedene Aspekte perfekt zusammen funktionieren.

Besonders durch immer neue Forderungen der Politik, dass nur durch Verzicht CO2 eingespart werden kann, haben wir immer mal wieder kreative Meetings, wie man das umgehen kann. Denn wenn man mal ehrlich zu sich selbst ist: niemand verzichtet gerne. Jeder möchte seine Freiheiten genießen.

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

Kurz gesagt generieren wir Umsätze durch den Verkauf unseres Technologie- und Werkstoffträgers, der reichweitenoptimierten Dachbox.

Der Verkauf wird über einen Onlineshop und später auch durch stationäre Anlaufstellen realisiert.

Der nächste Schritt unseres Geschäftsmodells sieht vor, dass wir im B2B-Bereich aktiv werden. Das Know-How, welches wir uns angeeignet haben, können wir als Zulieferer unter anderem für die Automotive-Branche anbieten.

Wie genau hat sich Cropfiber seit der Gründung entwickelt ?

Die größten Entwicklungen lagen im Teamaufbau und im Kow-How, welches wir uns angeeignet haben. Angefangen habe ich damals alleine und mittlerweile sind wir 5 Personen, die an unserem Erfolg beteiligt sind. Wir haben zusammen ein Büro im Dortmunder Zentrum für Produktionstechnologie angemietet, in dem wir seit kurzem auch eine eigene kleine Prototypenwerkstatt eingerichtet haben.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?

Wir haben echt viele Learnings bei der Zuliefererauswahl machen können. Dadurch, dass das Team anfangs sehr klein war, haben wir viele Arbeiten über Freelancer und Agenturen machen lassen. Da gab es dann leider auch ein schwarzes Schaf zwischen, was uns viele Nerven gekostet hat. Man guckt den Leuten eben oftmals leider nur vor den Kopf. Aber ich denke gerade diese Erfahrungen sind extrem wichtig, sodass man ein Gespür dafür bekommt, sodass man diese Fehler dann bei kommenden größeren Geldbeträgen nicht mehr macht.

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?

Wir sind immer fokussiert geblieben. Anfangs versuchen einem viele die Idee auszureden, indem sie 1.000 Gründe finden, wieso es kein Erfolg werden kann. Zudem sei der Markt auch immer viel zu klein. Aber genau das zeigte uns, dass es eine neue und innovative Idee ist, an der wir arbeiten. Wäre sie das nicht, wäre sie ja bereits umgesetzt von wem anders.

Wie ist Euer Startup finanziert ?

Bisher sind wir größtenteils eigenfinanziert. Das Besondere ist, dass wir unsere kompletten laufenden Kosten bootstrapping-mäßig über Dienstleistungen tragen, welche wir nebenbei anbieten und die ihren Ursprung aus einem vorherig gegründeten Startup haben: Web- und Onlineshopentwicklung.

Das heißt wir setzen über mein zweites Unternehmen neext Websites und Onlineshops auf und ein Teil der Umsätze finanziert unsere Entwicklung und die Fixkosten rund um unseren Kohlefaserausstieg.

Wenn also hier der Bedarf bei den Lesern nach einer neuen oder überarbeiteten Website oder Onlineshop besteht, gerne melden. 🙂

Zudem generieren wir Umsatz über unseren ASPHALTKIND Onlineshop, indem wir unter anderem Hoodies und Autozubehör mit unserer Marke gebrandet anbieten.

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?

Ende des Jahres realisieren wir den Marktstart der Dachbox. Danach geht es in die Entwicklung eines weiteren Produkts, zu dem ich noch nicht viel sagen darf. Aber es wird definitiv weiterhin um unseren Fokus gehen, dass es zeitnah Lösungen gibt, dass ohne Verzicht auf Auto, Flugzeug und grundsätzlich dem bisher erarbeiteten Wohlstand und Komfort, CO2 eingespart wird.

Vielen Dank für das Interview.

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