Hallo Xiaojun, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei assemblean kurz vor:
Ich hatte mit meinem Mitgründer Alexander zusammen am Heinz Nixdorf Institut promoviert. Zum Ende unserer Promotionszeit ist auch die Idee zu assemblean entstanden. Wir hatten uns dann auf EXIST Forschungstransfer beworben und daraus wurde dann im Mai 2021 assemblean gegründet. Unser Ziel war es damals Industrie 4.0 wirklich zu realisieren und damit eine neue Herangehensweise an die Produktion zu etablieren und meiner Meinung nach ist dies uns auch bereits gelungen.
Wir sind ein Team von Ingenieuren. Alexander und ich haben einen Maschinenbau-Hintergrund, wir haben zudem Elektrotechniker und Informatiker im Team.
Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen?
Wir von assemblean haben die erste Produktionsplattform für Module und Produkte entwickelt. Das bedeutet, dass wir Produktionsdienstleistungen für alle Arten von Ingenieursprodukten anbieten. Wir haben gesehen, wie schwer es selbst für etablierte Unternehmen ist, die Produktion für ein neues Produkt hochzufahren. Gleichzeitig haben wir selbst erfahren wie viel komplexer es in einem Startup ist, dies für eine komplett neue Innovation ohne vorhandene Produktion aufzubauen. Und selbst wenn die Produktion einmal steht kann anstelle der heute üblichen starren Buchung von Aufträgen, die Supply Chain durch Softwareunterstützung deutlich flexibler und besser koordiniert werden. Dies wollen wir mit assemblean erreichen und gerade Startups und mittelständischen Unternehmen die Werkzeuge an die Hand geben Innovationen schneller, besser und gleichzeitig kostengünstiger auf den Markt zu bringen.
Welches Problem wollt Ihr mit assemblean lösen?
Wir lösen unterschiedliche Probleme für die unterschiedlichen Kunden. Startups ermöglichen wir überhaupt erstmal einen Zugang zu Produktionsressourcen, so dass diese ihr Produkt produziert bekommen. Mittelständler ermöglichen wir die Beschaffung von Modulen und vereinfachen die Einkaufsprozesse für diese erheblich. Beides sind für Mittelständler sehr große Probleme, weswegen es dort auch immer noch sehr große Potenziale gerade hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit in der Beschaffung gibt. Für große Unternehmen produzieren wir die
Wie ist die Idee zu assemblean entstanden ?
Wir hatten während unserer Promotionszeit ein Unternehmen gegründet und wollten dafür ein neues Produkt entwickeln und auf den Markt bringen. Da ist uns zum ersten Mal wirklich bewusst geworden, wie schwer es ist eine Supply Chain neu aufzubauen. So kam die Idee, dass wir das besser machen können und daraus ist letztendlich assemblean entstanden.
Wie würdest Du Deiner Großmutter assemblean erklären ?
Wir produzieren die Produkte und koordinieren die Supply Chain für andere Unternehmen. Für Startups das gesamte Produkt, für größere Unternehmen aber auch nur Module oder Bauteile.
Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?
Wir wollten am Anfang eine reine Softwarelösung anbieten, so dass unsere Kunden Ihre Produktion und Supply Chain selber steuern können. Uns ist aber mehr und mehr bewusst geworden, dass wir ein komplettes ERP-System wie SAP hätten nachbauen müssen, damit wir eine vermarktbare Lösung haben und deswegen haben wir uns mehr darauf konzentriert unsere Ansätze selbst zu nutzen und die Lösung, also die Produktion von Produkten, unseren Kunden anzubieten.
Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?
Unsere Kunden bezahlen uns für die produzierten Produkte.
Wie genau hat sich assemblean seit der Gründung entwickelt ?
Wir hatten am Anfang uns ausschließlich auf die Softwareentwicklung und darauf bezogene Projekte konzentriert. Das lief auch ganz in Ordnung, aber es war halt nicht absehbar, dass wir mittelfristig aus dem Projektgeschäft herauskommen. Deswegen haben wir den Pivot. Seitdem entwickelt sich assemblean gut weiter, wir arbeiten profitabel und wachsen stetig.
Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?
Unser Team hat 10 Leute.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?
Als wir gegründet haben, war gerade der Hauptzeitpunkt von Corona. Wir hatten da Projekte, die wir nicht wahrnehmen konnten, außerdem haben sich die Probleme unsere Kunden während dieser Zeit komplett verschoben. Der Wandel des Geschäftsmodells rührt auch zum Großteil daher.
Was habt Ihr daraus gelernt ?
Wir hätten viel mehr auf den Markt und die Auswirkungen auf uns schauen müssen. Wir hätten von Anfang an eine Alternative wählen sollen, wir haben viel Zeit und Energie in etwas gesteckt, was nun nicht mehr Teil unseres Geschäftes ist.
Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?
Ich denke unsere Herangehensweise an die Gründung war bisher sehr gut. Wir probieren viel aus und fokussieren uns auf die Dinge die funktionieren.
Wie ist Euer Startup finanziert ?
Wir sind gebootstrapped. Wir hatten EXIST Forschungstransfer, was uns die Entwicklungszeit finanziert hat. Mittlerweile finanzieren wir uns aus unseren Umsätzen.
Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?
Wir wollen unsere Umsätze stark steigern und entsprechend wachsen. Das aber ohne zusätzliches Personal aufzubauen, sondern dadurch das wir Prozesse verbessern und automatisieren.
Vielen Dank für das Interview.
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