Forstify – Digitalisierung in der Forstwirtschaft
Die Veränderung der Vermarktung von Rohholz betrifft viele kleine und große, private sowie öffentliche Unternehmen rund um den Wald momentan akut. Mit Forstify wurde 2018 in Arnsberg (Sauerand) ein Startup gegründet, dass genau für diese Herausforderung digitale Lösungen anbietet. Das Unternehmen hat eine einfache Lösung für den Handel mit Rohholz entwickelt.
Entstanden ist die Plattform auf Basis der Anforderungen von Vermarktungsorganisationen, Waldbesitzern, Forstwirten und kleinen wie großen Einkäufern. Angebote können von 25 – 30.000 Raummetern regional und überregional angeboten und gekauft werden. Wie finden sich Angebot und Nachfrage? Auch hier ist kein Umdenken nötig: Rohholz kann auf Forstify in wenigen Sekunden mit RVR-Angaben (Kriterien nach der Rahmenvereinbarung für den Rohholzhandel in Deutschland) oder nach Entfernung gesucht und auf Fotos begutachtet werden.
Bei Schwankungen im Markt, verursacht etwa durch Borkenkäfer, Stürme, Klimawandel oder die Vielfalt im Holzmarkt, sind digitale Lösungen – lokal wie national – enorm hilfreich.
Mitmachen lohnt sich
Aktuell befindet sich Forstify in einer geschlossenen Testphase und wird mit dem Feedback der Branche weiterentwickelt. Der Zugang für jedermann ist für das dritte Quartal 2019 geplant.
Die ersten Angebote wird es im Sauerland und Ruhrgebiet geben, weitere Regionen folgen laufend. Wer die Möglichkeiten ebenfalls vorab nutzen und Forstify für den eigenen Alltag anpassen möchte, kann sich direkt beim Unternehmen melden (info@forstify.de oder 02931 9638189).
Auch für die nahe Zukunft hat Forstify bereits einige Pläne: So stehen als nächstes die Einbindung von Logistik-Dienstleistern und Einkaufsgesuche für stehendes Holz auf dem Plan. Einkäufer von Sägewerken wünschen sich, Gesuche auf Forstify einzustellen, auf die Verkäufer von Rohholz mit Angeboten und Preisvorschlägen reagieren können. Alle Interessierten aus der Branche, die mehr erfahren möchten, lädt Forstify zur Kontaktaufnahme ein.
Geld verdient Forstify ab 2020 über ein einfaches Abo-Modell: Drei Monate kostenlos testen und handeln, danach 49,- € im Monat. In 2019 kann Forstify komplett kostenlos genutzt werden. Weitere erfolgsbasierte Bezahl-Modelle, etwa auch für Dienstleistungsvermittlungen, sind für die Zukunft ebenfalls eine Option und werden in Gesprächen mit Nutzern und Beteiligten der Forstwirtschaft erarbeitet.
Zwei Gründer aus dem Sauerland:
Marco Hartmann (32), Handelsfachwirt und Jungjäger:
„Aus einer anfänglichen – im wahrsten Sinne des Wortes – Schnapsidee ist eine passende Lösung für eine große Herausforderung in der Forstwirtschaft entstanden. Nützlich für Verbände, Förster, FBGs und Einkäufer. Und jetzt wird konsequent basierend auf den Bedürfnissen unserer Nutzer weiterentwickelt.“
Christian Kaulich (32), IT-Berater und Kreativer:
„Uns ist bewusst, dass wir uns mit der Forstwirtschaft eine besonders komplexe und anspruchsvolle Branche ausgesucht haben. Doch genau in solch eng vernetzten Branchen kann Digitalisierung vielen Menschen und Unternehmen den Alltag erleichtern. Und genau das treibt uns an.“
Forstwirtschaft in Deutschland 2019
Die deutsche Forstwirtschaft steht vor großen Herausforderungen: Borkenkäfer, Sturmholz und die Neuregelung der Rohholz-Vermarktung sind mittlerweile jedermann geläufig. Warum? Mit mehr als 1,1 Mio. Beschäftigten im Cluster Wald und Forst (mehr als Maschinenbau- oder Automobilindustrie) und über 2 Mio. Waldbesitzern in Deutschland ist die Forstwirtschaft ein für viele Menschen direkt und indirekt relevantes Thema.
