mySHOEFITTER – die biometrische Fußausmessung mit dem Smartphone

Hallo Frederik, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei mySHOEFITTER kurz vor:

Hey, ich bin Frederik, 26 Jahre jung und komme aus Hamm. Dort habe ich mit meinen beiden Mitgründern Markus und Claudia die mySHOEFITTER GmbH gegründet, mit der wir schon sehr bald den eCommerce-Markt für Schuhe revolutionieren werden!

Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?

Sehr gerne. Wir haben in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut eine weltweit einzigartige Lösung zur digitalen Fußvermessung entwickelt. mySHOEFITTER ist eine wissenschaftlich fundierte, biometrische Anwendung für Smartphones und Tablets. Damit können Kunden von Online-Schuh-Shops ihre Füße millimetergenau vermessen, um Schuhe direkt in der passenden Größe zu bestellen. Damit können Kunden online einkaufen wie im stationären Schuh-Geschäft – und das zu jeder Zeit, unabhängig vom Standort.

Unsere Technologie ist eine Raketenwissenschaft für sich. Sie beruht auf biomolekularen optischen Systemen und wird unter anderem ergänz durch Deep Learning und KI. Für den Kunden ist es jedoch ganz einfach, da diese Prozesse im Hintergrund ablaufen. Der Kunde muss nur ein Bild von seinem Fuß machen – und wir schlagen ihm dann die perfekt passende Schuh-Größe vor!

Welches Problem wollt Ihr mit mySHOEFITTER lösen ?

Retouren sind das große Problem im Online-Schuhhandel. Ein Großteil der Schuh-Retouren entsteht größenbedingt – um die 75%. Das heißt dass circa 37,5% aller online bestellten Schuhe wegen falscher Größen zurückgeschickt werden. Dadurch entstehen den Online-Shops erhebliche Kosten, beispielsweise kostet eine durchschnittliche Retoure in Deutschland 15,18€. Dieser Wert wird von den großen Versandhäusern durch ein bis ins letzte Detail durchdachtes Retourenmanagement nach unten gedrückt, bei vielen kleineren Online-Shops verursachen die Retouren deutlich höhere Kosten. Bei einem durchschnittlichen Schuhpreis von circa 72€ vernichtet das teilweise die komplette Marge, die ein Händler an dem Schuh verdient. Das führt nicht selten dazu, dass der Shop ein negatives Betriebsergebnis erwirtschaftet.

Dazu sind Kunden von den lästigen Schuh-Retouren genervt und die Umwelt wird mit jeder Schuh-Retoure mit 500g CO2-Emission, Verpackungsmüll oder auch Warenvernichtungen belastet.

Wie ist die Idee zu mySHOEFITTER entstanden ?
Markus ist Mitgründer der beiden eCommerce-Plattformen jogging-point.de und tennis-point.de, dort waren ihm die hohen Retourenquoten im Schuh-Segment ein Dorn im Auge. Aus seinem Versuch etwas gegen die Retouren zu unternehmen ist dann nach einiger Zeit mySHOEFITTER entstanden – und now here we are!

Wie würdest Du Deiner Großmutter mySHOEFITTER erklären ?

Unser Computer kann Füße über Fotos vermessen, sodass man im Internet Schuhe direkt in der passenden Größe kaufen kann.

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?

Nein, es hat sich nicht verändert.

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

Unsere Kunden sind nicht die Konsumenten, sondern die Online-Shops. Gegen eine Lizenzgebühr können diese unsere Technologie in deren Online-Store implementieren, sodass deren Kunden (die Konsumenten) dann über unsere Anwendung die perfekte Schuh-Größe angezeigt bekommen.  

Wie genau hat sich mySHOEFITTER seit der Gründung entwickelt ?

Wir haben seit der Gründung intensiv an unserer Technologie gearbeitet und diese letztendlich so gut perfektioniert, dass unsere digitalen Messungen millimetergenau sind. Darüber hinaus haben wir starke Strukturen innerhalb und außerhalb unseres Unternehmens aufgebaut, sodass wir bereit für ein starkes Wachstum sind.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?

Zum Glück hat bis jetzt (fast) alles so geklappt, wie wir uns das vorgestellt haben. Das Einzige was uns zu schaffen gemacht hat waren extrem lange Bearbeitungszeiträume von öffentlichen Behörden. Covid-bedingt haben diese sehr langsam gearbeitet und wir haben Monate auf unsere Gründung und Handelsregistereintragung gewartet, sodass wir lange Zeit operativ nicht tätig werden konnten.

Was habt Ihr daraus gelernt ?

Wenn es um Angelegenheiten geht, wo öffentliche Behörden involviert sind, ordentlich Pufferzeit einplanen!

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?

Mit unserem diversen Team und unseren engen Partnerschaften. Wir ergänzen uns sehr gut, kombinieren langjährige Erfahrungen aus allen Bereichen wie eCommerce, Betriebswirtschaft oder Marketing und ziehen alle gemeinsam an einem Strang.  

Wie ist Euer Startup finanziert ?

Der Fraunhofer Technologie-Transfer Fonds (FTTF) ist als Investor mit einem sechstelligen Pre-Seed-Investment bei uns eingestiegen, mit dem wir die Entwicklung und unsere Marktreife finanzieren.

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?

Das primäre Ziel ist Wachstum. Wir werden Ende März an den Start gehen und dann wollen wir weitere coole Kunden finden, mit denen wir unsere Technologie live am Markt kundenorientiert weiterentwickeln wollen. Dazu wollen wir in der Schuh-Industrie auf uns aufmerksam machen und weitere strategische Partner und Mitarbeiter gewinnen, damit in absehbarer Zeit nie wieder ein Schuh wegen falscher Größen zurückgeschickt werden muss. 😉

Vielen Dank für das Interview.

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