
Hallo Thomas, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei Tanz auf Ruinen kurz vor:
Hallo, ich bin Thomas Zigahn, der Inhaber und Gründer von Tanz auf Ruinen Upcycling.

Vielleicht möchtest Du uns ganz am Anfang kurz vorstellen ?
Tanz auf Ruinen macht aus alt und wertlos, neu und besser. Im Kern mache ich Upcycling mit allen Nachhaltigkeitsaspekten. Das beinhaltet das Design und die Produktion von Upcyclingprodukten, sowie den Verkauf und die Weitergabe des Wissens darüber in Workshopformaten. Zur Zeit beschäftige ich mich viel mit dem Upcycling alter Umlaufmünzen, die keinen Wert mehr haben.

Welches Problem wollt Ihr mit Tanz auf Ruinen lösen ?
Ich glaube nicht, dass Tanz auf Ruinen ein Problem, genauer gesagt „das Müllproblem“ lösen, sehr wohl aber darauf aufmerksam machen kann.
Wie ist die Idee zu Tanz auf Ruinen entstanden ?
Ich habe nie viel weggeworfen und schon immer irgendwie „gebastelt“. Als dann mein letzter Gürtel kaputt gegangen ist, wollte ich keinen neuen kaufen, sondern habe mir einfach einen eigenen aus einem alten Fahrradreifen gemacht.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Tanz auf Ruinen erklären ?
Aus alt mach neu. Das hätte sie verstanden und gesagt: „Das ham wir früher auch so gemacht.“

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?
Ja, es verändert sich dauernd. Die Kerngedanken bleiben allerdings immer gleich. D.I.Y., vegan, öko, fair. Über die Jahre gibt es jedoch immer mehr die Verschiebung vom reinen Verkauf hin zu mehr Workshops, Vorträgen, Bildungsarbeit, etc.
Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?
Wenn ich das mal wüsste…Ne, es sind halt stylische Produkte, einzelstücke mit einer Geschichte. Das ist schon sehr individuell und trifft auch den Zahn der Zeit.
Wie genau hat sich Tanz auf Ruinen seit der Gründung entwickelt ?
Vom Klinkenputzen in den Anfangstagen über eine zunehmende Professionalisierung hin zu: Heute muss ich ganz genau auswählen, was ich überhaupt noch schaffe in der Zeit, die ich habe. Und natürlich worauf ich Lust habe.
Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?
Es ist nicht groß. Ich bin weiterhin alleine unterwegs, habe von Zeit zu Zeit Praktikant*innen. Es war aber auch nie der Plan damit besonders groß zu werden. Ich möchte einfach meinen Lebensunterhalt mit Dingen bestreiten, die mir Spaß machen (und dazu noch eine Message haben). Sagen wir mal so. Im letzten Vollzeitjob hatte ich mehr Geld bei weniger Arbeitsstunden.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?
Eigentlich nichts großes. Es gab ne Menge nicht so clevere Entscheidungen, aber aus denen habe ich gelernt. Was dauernd nervt sind bürokratische Hürden in allen Bereichen.
Was habt Ihr daraus gelernt ?
Einfach machen ;-).
Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?
Ich glaube ich habe alles richtig gemacht. Ich mache seit 7 Jahren genau das, was ich möchte und kann davon leben. Mehr war nie das Ziel.
Wie ist Euer Startup finanziert ?
Komplett aus eigener Tasche. Das Material ist Abfall und kostet kein Geld, lediglich eine Menge Zeit und Gehirnschmalz, um es neu auzubereiten.
Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?
Weniger arbeiten und mehr Freizeit haben.
Vielen Dank für das Interview.
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